... eine blaue Stunde an einem grauen Tag ...

05.01.08

Rückblick

Ich bin mit meinem Master-Kurs von unserem Prof zum Essen eingeladen, wir gehen in das beste chinesische Restaurant in Leeds, das RED CHILLI. Wir sitzen an runden Tischen und essen exzellentes asiatisches Essen, nachher werden Fotos gemacht und Valerie aus Taiwan verteilt Weihnachtskarten. Wir unterhalten uns alle nett und es macht Spaß. Ich denke an meine ersten Wochen in Leeds, als ich noch in einem Bed&Breakfast wohnte, mich von Toastbrot mit seltsamen ungekühlten Aufstrichen ernährte und keine Ahnung hatte, wie es weiter geht.

Wie seltsam und erschütternd es ist, kein Zuhause zu haben und die Leute, die man am Abend durch erleuchtete Fensterscheiben in ihrer Küche sehen kann, beneidet oder bewundert, so selbverständlich, auf eine Weise unwissend geborgen.

Ich denke auch an die Zeit der Ungewissheit in Deutschland, wo ein fremdes Land noch fern ist und man mit innerlich großen Augen alles betrachtet, was nach einer Selbverständlichkeit in der Ferne aussieht.
Tatsächlich lebt man ja selbst so ein selbverständliches Leben in seinem Land, wundert sich nicht darüber, dass man eine Wohnung hat, Menschen, die man kennt und Leute, die man anrufen kann. Dass man ein Bankkonto hat und versichert ist.
Plötzlich war alles da: Essen, ein freundliche Menschen, ich saß am Tisch und es war ganz selbverständlich.
Auf einmal, wie angekommen in der Mitte einer vor kurzem noch unbekannten Gesellschaft.

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